Für alle unsere Veranstaltungen gilt seit dem 13. September 2021 die Zertifikatspflicht.
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28 November 2021
Weihnachtsgeschichte
Eine unverhoffte Weihnachtsbegegnung
Wie angewurzelt blieb ich stehen, als ich an diesem kalten Novembertag
durch den Wald spazierte. Keine zwei Meter vor mir hatte sich im Gebüsch
etwas bewegt. Ich lauschte angestrengt. Da! Ein leises Atmen. Als
alleinstehende Frau mittleren Alters hatte ich schon einiges erlebt. Doch
jetzt lief es mir kalt den Rücken hinunter. Langsam ging ich näher.
Plötzlich kam ein bedrohliches Knurren aus dem Gebüsch und liess mich
erstarren. Leichte Panik stieg in mir hoch.
"Ganz ruhig, ich tu dir nichts", sagte ich mit leiser Stimme. Auch um mich selbst zu beruhigen.
Als Antwort
bekam ich ein klagendes Jaulen. Ich kauerte mich auf den Boden. Durch den
Strauch hindurch blickte ich geradewegs in zwei Augen. Dann sah ich eine
Schnauze. Krauses Fell.
"Ein Hund!", rief ich.
"Na, was machst du denn
hier?", fragte ich den Hund. Doch das Tier schaute mich nur ängstlich an.
Erst da bemerkte ich, dass es verletzt war. Sein linkes Vorderbein sah
merkwürdig verformt aus. Vielleicht ist es gebrochen, schoss es mir durch
den Kopf. Oh weh, das Tier musste schleunigst zum Tierarzt. Ich schaute mich
um, doch es war niemand da zu dem der Hund gehören konnte. Zum Glück wohnte
ich in einer kleinen Wohnung direkt am Waldrand. Ich sauste nach Hause und
holte eine Decke. Etwas widerwillig liess sich der Hund damit einwickeln.
Glücklicherweise war es ein kleiner Pudel und kein Schäferhund! Ich trug das
Tier zu meinem Auto und fuhr mit ihm zum Tierarzt.
Einige Wochen später
hatte ich mich dort nach dem Hund erkundigt. Das Tier war dank Chip wieder
bei seinem Besitzer. Dessen Name dürfe sie mir leider nicht nennen, hatte
mir die Dame am Telefon erklärt. Sei's drum. Trotzdem fragte ich mich ab und
zu wie es dem kleinen Fellknäuel wohl geht.
Am 24. Dezember spazierte ich
wieder durch den Wald. Die Ruhe, die mich jeweils umhüllte, wenn ich auf den
Waldweg einbog wurde abrupt durchbrochen von lautem übermütigem Gebell.
"Nicht Maya! Du kannst doch nicht einfach davonrennen!", hörte ich jemanden
rufen.
Und da sah ich ihn! Maya, war offenbar ein Hund und hatte mich
erkannt bevor ich ihn überhaupt sehen konnte. Freudig sprang mir der kleine
Pudel entgegen! Vor über einem Monat hatte ich ihn hier in der Nähe
aufgefunden. Ich streichelte ihn und freute mich fast genauso wie er.
"Sie
müssen entschuldigen", drang eine Stimme durch das Hundegebell.
"Ich weiss
wirklich nicht, was mit ihm los ist, das macht er sonst nie!"
Vor mir stand
eine Frau mittleren Alters. Ich erhob mich.
"Es freut mich wirklich sehr Sie
kennenzulernen", sagte ich. "Ich habe Ihren Hund letzten November verletzt
hier gefunden. Ich habe mich oft gefragt wie es ihm wohl geht!"
Ich konnte
förmlich sehen, wie bei der Frau der Groschen fiel.
"Ich…ich…danke! Einfach
nur danke! Wissen Sie ich habe Maya damals überall gesucht…Ich…ich bin
übrigens Emmi", brach es aus der Frau hervor.
"Sylvia", stellte ich mich
vor.
Gegenseitig erzählten wir uns was an jenem Tag geschehen war.
Das war
heute Morgen. Und nun sitze ich hier an Heilig Abend bei einem Festessen,
einer geschmückten Tanne und der halben Verwandtschaft von Emmi. Was für ein
schönes Weihnachtsgeschenk! Ich kann mich wirklich glücklich schätzen Maya
gefunden zu haben.
Eine Geschichte von Nicole Aeschlimann
1. Dezember 2021: Adventsfenster-Eröffnung
Adventsstimmung mit Feuerschale und Drehorgel
Dieser Anlass findet nur draussen statt!
Wir laden Sie herzlich ein zur Eröffnung des ersten Adventsfensters des Quartier-Adventskalenders. Geniessen Sie bei Tee, Punsch und Guetzli die Adventsstimmung mit Musik von der Drehorgel!
Wann: Mittwoch, 1. Dezember 2021, 17:15 Uhr
Wo: Myconiushaus, St. Karlistrasse 49
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es gilt Zertifikatspflicht.
02 November 2021
15. Dezember: Adventsfeier
Adventsfeier - Abgesagt!
Stimmen Sie sich mit uns auf Weihnachten ein. Bei feiner Gestensuppe
lauschen wir einer schönen Geschichte, singen Adventslieder und geniessen
die feierliche Atmosphäre dieser besonderen Zeit. Zum Dessert dürfen Sie
sich auf selbstgebackenen Lebkuchen freuen.
Wann: Mittwoch, 15. Dezember 2021, 16 Uhr
Wo: Myconiushaus, St. Karlistrasse 49
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es gilt Zertifikatspflicht.
29. Dezember 2021: Altjahrshöck
Altjahrshöck - Abgesagt!
Lasst uns zusammen das Jahr ausklingen lassen mit den zarten Volksmusik-Klängen der Ziach und Zupf Musig. Zuhören, Plaudern, Geschichten lauschen, sich austauschen – kommen Sie vorbei! Wir freuen uns auf Sie!
Wann: Mittwoch, 29. Dezember 2021, 15 Uhr
Wo: Myconiushaus, St. Karlistrasse 49
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es gilt Zertifikatspflicht.
9. Januar 2021: Konzert JuchArte
Konzert der Musikgruppe JuchArte - Abgesagt!
Die Musikgruppe JuchArte begeistert mit lüpfigen Klängen und Schweizer
Volksliedern. Die vierköpfige Gruppe hat sich in ihrem neuen Programm "Bärn
– chrüz und quer" auf die Suche gemacht und präsentiert Musik "zwüsche Bärg
und tieffe Tal" bis zum "haubi-drü-Blues". Freuen Sie sich auf
Schwyzerörgeli, Violine, Kontrabass, Saxophon sowie Gesang und weitere
Instrumente.
Wann: Sonntag, 9. Januar 2022, 15 Uhr
Wo: Myconiushaus, St. Karlistrasse 49
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es gilt Zertifikatspflicht.
Über die Durchführung oder eine allfällige Verschiebung dieses Konzerts informieren wir zu einem späteren Zeitpunkt (Stand 24.11.21).
01 November 2021
27. November 2021: Gottesdienst im Myconiushaus
Herzliche Einladung zum Gottesdienst
Der Gottesdienst vom 27. November findet im Myconiushaus statt! Leider ist
uns hier ein Fehler unterlaufen und der Gottesdienst wurde fälschlicherweise
ins Würzenbach lokalisiert und somit nicht in unserer Agenda aufgeführt. Wir
bitten um Entschuldigung. Die korrekten Daten lauten wie folgt:
Wann: Samstag, 27. November um 17:15 Uhr
Wo: Myconiushaus, St. Karlistrasse 49
Es gilt Zertifikatspflicht.
30 Oktober 2021
19. November 2021: Musiknachmittag
Musikgruppe "Luzerner Senioren Stubete"
Verbringen Sie einen gemütlichen Nachmittag im Myconiushaus – bei einem feinen Zobig und musikalischer Begleitung. Die Musikgruppe Luzerner Senioren Stubete sorgt mit Volks- und Unterhaltungsmusik für gute Stimmung!
Wann: Freitag, 19. November 2021, 15 – 17 Uhr
Wo: Myconiushaus, St. Karlistrasse 49
Es gilt Zertifikatspflicht.
19 Oktober 2021
6. November 2021: Taufgottesdienst
Taufe im Myconiushaus
Herzlich laden wir Sie zu einer Taufe mit Pfarrer Markus Sahli ins Myconiushaus ein. Als Pianistin begleitet Christina Wagner jeweils die Gottesdienste im Myconiushaus. In diesem Taufgottesdienst heissen wir ihren Sohn, Arthur, in der Gemeinde willkommen. Anschliessend dürfen Sie gerne bei einem kleinen Apéro auf den neuen Erdenbürger anstossen.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es gilt jedoch Zertifikatspflicht.
Wann: Samstag, 6. November 2021, 15 Uhr
Wo: Myconiushaus, St. Karlistrasse 49, Luzern
29 September 2021
11. Oktober 2021: Erzählcafé
Planungsrunde für die Erzählcafés 2022
Planung der Themen für die Erzählcafés, welche im ersten Halbjahr 2022
stattfinden werden. Ideen für interessante und unterhaltsame Gesprächsthemen
sind herzlich willkommen.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es gilt jedoch Zertifikatspflicht.
Wann: Mittwoch, 11. Oktober 2021, 9:15 - 11:15 Uhr
Wo: Pfarrei St. Karl
07 September 2021
6. Oktober 2021: Ausflug Reformation
Tagesausflug nach Zürich und Kappel am Albis
Bild: Kloster Kappel © Marieke Elmer
Auf diesem Tagesausflug erkunden Sie die Spuren und Zusammenhänge der
Reformation. Vor 500 Jahren ist Luzern von den neuen,
humanistisch-reformatorischen Ideen nicht unberührt geblieben. Huldrych
Zwingli, Reformator und Leutpriester am Grossmünster von Zürich, pflegte
regen Kontakt mit seinem Luzerner Freund, Oswald Geisshüsler, besser bekannt
unter dem Namen Myconius.
Am Vormittag sind Zwingli und die "prophezey" Thema der Führung durch das
Zürcher Grossmünster. Mit dem Car gehts anschliessend nach Kappel am Albis
zur Besichtigung des Kappeler Klosters inklusive feinem Mittagessen im
Klosterkeller. Zum Abschluss folgt ein Spaziergang zum Zwingli Denkmal,
welches an den Tod des Reformators in der Schlacht bei Kappel erinnert.
Begeben Sie sich unter der kundigen Führung von Pfarrer Markus Sahli auf
eine spannende (Zeit-)Reise!
Wann: Mittwoch, 6. Oktober 2021
Treffpunkt: 8:05 Uhr, Myconiushaus, St. Karlistrasse 49 (Abfahrt 8:15
Uhr)
Kosten: Fr. 50.-
Leitung: Markus Sahli
Anmeldung bis 27. September bei Margrit Aeschlimann, Tel: 041 240 83 76 oder
E-Mail: myconiusverein@bluewin.ch
Es gelten die aktuellen Massnahmen und Verordnungen von Bund und Kanton (Zertifikatspflicht).
06 September 2021
22. September 2021: Nachmittagshöck
Gemütlicher Nachmittag
Wir laden Sie ganz herzlich ein zu einem Nachmittagshöck bei Kaffee und
Kuchen. Gemeinsam tauchen wir in unterhaltsame Geschichten ein, sinnieren
über Zitate und verbringen einen gemütlichen Nachmittag.
Es gelten die aktuellen Massnahmen und Verordnungen von Bund und Kanton.
Eine Anmeldung ist nicht
erforderlich. Einfach vorbeikommen und ein bisschen unbeschwertes
Zusammensein geniessen!
Wann: Mittwoch, 22. September 2021, 15 – 17 Uhr
Wo: Myconiushaus, St. Karlistrasse 49
15. September 2021: Ausflug ins Strohmuseum
Ökumenischer Ausflug nach Wohlen
Bild: Strohmuseum im Park, Wohlen, © Felix Wey, Baden
Das interessante Museum in einer Villa des „Strohbarons“ mit hübscher
Gartenanlage zeigt die Geschichte der Hutgeflechtindustrie, welche das
Freiamt im 19. Jahrhundert stark geprägt hat. Die Carreise führt uns durch
das schöne Freiamt. Während einer Führung erhalten wir einen Einblick in das
filigrane Handwerk mit Stroh und in die Geschichte der Hutmode und der davon
abhängigen Hutindustrie. Anschliessend gibt es ein Zobig im Restaurant
Rüebliland-Beck und der Car bringt uns wieder zurück nach Luzern.
Wann: Mittwoch, 15. September 2021, 13 - 18 Uhr
Treffpunkt: 13 Uhr beim Eingang Sakristei der Kirche St. Karl
Kosten: Fr. 30.- (Car, Führung, Zobig) plus Fr. 7.- für den Eintritt (Mit
Museumspass und Raiffeisen-Member gratis)
Leitung: Eugénie Lang
Weitere Infos und Anmeldung bis 11. September bei der Pfarrei St.
Karl, Tel: 041 229 94 00 oder E-Mail:
st.karl@kathluzern.ch
Eintrag Agenda St. Karl
30 Juli 2021
21. August 2021: Gottesdienst und Sommerfest
Herzlich willkommen
Herzlich laden wir Sie zu unserem Sommerfest mit Gottesdienst ein. Zuerst
feiern wir gemeinsam einen Gottesdienst im Myconiushaus mit Pfarrer Markus
Sahli. Danach folgt der Grillplausch mit musikalischer Begleitung. Freuen
Sie sich auf einen gemütlichen Abend!
Wann: Samstag, 21. August um 17:15 Uhr
Wo: Myconiushaus, St. Karlistrasse 49
Anmeldung bis 12. August bei Margrit Aeschlimann, Tel: 041 240 83 76
oder E-Mail:
myconiusverein@bluewin.ch
31 Mai 2021
Spiel- und Jassnachmittage im Myconiushaus
Die Spiel- und Jassnachmittage finden wieder statt!
Dieses ökumenische Angebot des Gemeindevereins Myconiushaus und der Pfarrei
St. Karl richtet sich an alle, die gerne jassen oder andere Karten- oder
Brettspiele machen. In gemütlicher Runde verbringen wir den Nachmittag bei
Spiel, Spass und einem Zvieri. In der Regel findet der Spiel- und Jassnachmittag jeweils am ersten
Montag im Monat von 14 – 17 Uhr im Myconiushaus statt. (Ausnahmen wegen Feiertagen möglich)
Neue Mitspielerinnen und Mitspieler sind stets herzlich willkommen!
Daten 2021:
- 7. Juni
- 5. Juli
- 2. August
- 6. September
- 4. Oktober
- 8. November
- 6. Dezember
Daten 2022:
- 3. Januar
- 7. Februar
- 7. März
- 4. April
- 2. Mai
- 13. Juni
28 April 2021
27. Mai 2021: Frühlingsspaziergang
Einladung zum Maibummel
Gemäss den neusten Corona-Bestimmungen vom 19. April dürfen sich 15 Personen im Freien treffen. Gerne möchten wir deshalb einen Maibummel in kleiner Gruppe durchführen.Am Donnerstag, 27. Mai um 14:15 Uhr treffen wir uns an der Busstation Maihof der Linie 1 (alte Busschleife). Wir spazieren gemütlich dem Rotsee entlang, übers Friedental bis zum Myconiushaus. Dort werden wir nach ca. 1 ¼ Std. eintreffen und den Nachmittag auf der Terrasse bei Kaffee und Kuchen ausklingen lassen.
Der Anlass findet nur bei gutem Wetter statt und es gilt Maskentragepflicht.
Anmeldung bis Montag, 24. Mai bei: Margrit Aeschlimann per E-Mail: aeschlimann.margrit@bluewin.ch oder per Tel: 041 240 83 76
(Anmeldungen werden nach Eingang berücksichtigt. Bei einer Absage werden die Teilnehmenden am Mittwoch, 26. Mai per Mail/Tel benachrichtigt.)
Wir hoffen, dass es gelingt, diesen Anlass durchzuführen und freuen uns auf ein frohes Wiedersehen.
8. Mai 2021: Gottesdienst im Myconiushaus
Samstagabend-Gottesdienst
Wir laden Sie herzlich ein zum Gottesdienst im Myconiushaus mit Pfarrer
Markus Sahli und Christina Wagner am Flügel anlässlich des Sonntags Rogate.
Rogate – Betet! Laut oder leise, gemeinsam oder mit anderen, frei oder mit
geprägten Worten: Betet! Im Mittelpunkt des Sonntags steht die Ermutigung zu
Gebet und Fürbitte. Das Gebet steht unter der Verheißung des Wochenspruchs:
„Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft!“
Wo: Myconiushaus
Anmeldung bis Donnerstag, 6. Mai unter: Reformierte Kirche Stadt Luzern oder per Tel. bei Margrit Aeschlimann: 041 240 83 76 / per Mail: aeschlimann.margrit@bluewin.ch
27 April 2021
Frühlingsgeschichte
Das Geheimnis des blühenden Schmetterlings
Es war einmal eine Frau Putz, die machte ihrem Namen alle Ehre. Sie putzte den ganzen Tag. Nichts war vor ihr sicher. Auch ihren Balkon hielt sie pingelig sauber. Wenn es geregnet hatte, putzte sie das Balkongeländer und fegte den Boden. Manchmal tat sie das sogar während es noch regnete. Ja, so war Frau Putz eben. Doch wenn die Sonne schien, liess sie es sich nicht nehmen, sich auf ihrem blitzblanken Balkon auszuruh'n und in den Himmel zu blinzeln.Eines schönen Tages, der Frühling war noch ganz jung, sass Frau Putz in ihrem kleinen Reich. Da flatterte ein Schmetterling herbei und landete gemächlich auf Ihren Arm. Das satte Gelb seiner Flügel strahlte mit der Sonne um die Wette. Entzückt betrachtete Frau Putz das zerbrechliche Geschöpf. Dann erhob sich der Schmetterling und flog zu einem Blumentopf, der nur noch Erde enthielt.
"Den hätte ich schon längst entsorgen sollen", dachte sich Frau Putz.
Der Schmetterling verharrte auf der Erde und plötzlich war er verschwunden.
"Nanu, wo bist du denn hin?", fragte sich Frau Putz und ging auf den Topf zu. Und siehe da! Ein kleines gelbes Etwas schimmerte durch die Erde hindurch. Frau Putz zog daran. Hervor kam ein Schmetterling aus gelbem Papier, das kleine längliche Brösel enthielt. Verwirrt betrachtete Frau Putz das Papier in Ihrer Hand.
"Was in aller Welt…?"
"Vergrabe mich in der Erde und du wirst ein blühendes Wunder erleben."
Frau Putz wirbelte herum. Wer hatte ihr da ins Ohr geflüstert? Doch sie war alleine hier draussen. Schnell tat sie wie ihr geheissen und verliess ihren Balkon. Trotz der unheimlichen Stimme ging sie jeden Tag auf den Balkon. Nicht nur um zu putzen, sondern auch um den Topf zu giessen. Am zehnten Tag sah sie die ersten Sprossen keimen. Und schon bald blühte eine wahre Blumenwiese auf ihrem Balkon.
"Danke, lieber Schmetterling", murmelte Frau Putz und blickte in den Himmel von wo der Schmetterling gekommen war.
Eine Geschichte von Nicole Aeschlimann
17 Februar 2021
Gottesdienst zum Nachlesen
Vom Sämann und der Ökologie des Himmels
Predigtgottesdienst zum Abschied von Pfarrer Maximilian Paulin
Der Gottesdienst vom 6. Februar 2021 im Myconiushaus konnte wegen der Pandemie nicht von allen besucht werden, die gerne hätten teilnehmen wollen. Deswegen finden Sie hier den Gottesdienst in schriftlicher Form zum Nachlesen und Nachdenken.
***
Musik zum Eingang: P. Tschaikowski, Die Jahreszeiten: April
Sammlung und Gebet
1. Liebster Heiland, wir sind hier in der Andacht Stille; unsre Sinne und Begier lenke sanft dein Wille. Deines Wortes heller Schein strahl in unser Herz hinein, uns mit Licht erfülle.
2. Kehre, Jesu, bei uns ein, komm in unsre Mitte, wollest unser Lehrer sein; hör der Sehnsucht Bitte. Deines Wortes stille Kraft, sie, die neue Menschen schafft, bilde Herz und Sitte.
3. Von dir lernen möchten wir deiner Sanftmut Milde, möchten ähnlich werden dir, Gottes Ebenbilde, deiner stillen Tätigkeit, deiner armen Niedrigkeit, deines Wohltuns Milde.
4. Zeige deines Wortes Kraft an uns armen Wesen. Zeige wie es neu uns schafft, Kranke macht genesen. Jesu, dein allmächtig Wort fahr in uns zu siegen fort, bis wir ganz genesen. Amen.
(RG 165; Christian Heinrich Zeller, 1837)
Schriftlesung: Jes 55, 8-13
-
Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken,
und eure Wege sind nicht meine Wege, Spruch des HERRN,
denn so hoch der Himmel über der Erde ist,
so viel höher sind meine Wege als eure Wege
und meine Gedanken als eure Gedanken.
Denn wie der Regen und der Schnee herabkommen
vom Himmel und nicht dorthin zurückkehren,
sondern die Erde tränken und sie fruchtbar machen
und sie zum Spriessen bringen
und Samen geben dem, der sät, und Brot dem, der isst,
so ist mein Wort, das aus meinem Mund hervorgeht:
Nicht ohne Erfolg kehrt es zu mir zurück,
sondern es vollbringt, was mir gefällt,
und lässt gelingen, wozu ich es gesandt habe.
Denn mit Freude werdet ihr ausziehen,
und in Frieden werdet ihr geleitet.
Vor euch werden die Berge und die Hügel in Jubel ausbrechen,
und alle Bäume des Feldes werden in die Hände klatschen.
Wacholder wird spriessen statt der Dornen,
Myrte wird spriessen statt der Nessel.
Und dem HERRN zum Ruhm wird es geschehen,
als ewiges Zeichen; nie wird es getilgt.
-
Und danach geschah es,
dass er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf zog
und das Evangelium vom Reich Gottes verkündigte.
Und die Zwölf waren mit ihm,
auch einige Frauen, die von bösen Geistern und
Krankheiten geheilt worden waren:
Maria, genannt Magdalena,
aus der sieben Dämonen ausgefahren waren,
und Johanna, die Frau des Chuza, eines Verwalters des Herodes,
und Susanna und viele andere, die ihn unterstützten mit dem,
was sie besassen.
Als nun viel Volk zusammenkam und Leute aus allen Städten
ihm zuströmten, sprach er in einem Gleichnis:
Der Sämann ging aus, seinen Samen zu säen.
Und beim Säen fiel etliches auf den Weg und wurde
zertreten, und die Vögel des Himmels frassen es auf.
Anderes fiel auf Fels, ging auf und verdorrte,
weil es keine Feuchtigkeit hatte.
Anderes fiel mitten unter die Dornen,
und mit ihm wuchsen die Dornen und erstickten es.
Wieder anderes fiel auf guten Boden,
ging auf und brachte hundertfach Frucht.
Als er dies gesagt hatte, rief er:
Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Seine Jünger aber fragten ihn, was dieses Gleichnis bedeute.
Er sprach: Euch ist es gegeben,
die Geheimnisse des Reiches Gottes zu verstehen,
zu den anderen aber wird in Gleichnissen geredet,
damit sie sehend nicht sehen
und hörend nicht verstehen.
Das Gleichnis aber bedeutet dies:
Der Same ist das Wort Gottes.
Die auf dem Weg sind die, welche es hören.
Dann kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihren Herzen,
damit sie nicht zum Glauben kommen und gerettet werden.
Die auf dem Fels sind die,
welche das Wort hören und freudig aufnehmen.
Doch sie haben keine Wurzeln:
Eine Zeit lang glauben sie,
in der Zeit der Versuchung aber fallen sie ab.
Das unter die Dornen Gefallene, das sind die,
welche es gehört haben und dann hingehen und von
Sorgen und Reichtum und Freuden des Lebens erstickt
werden und die Frucht nicht zur Reife bringen.
Das auf dem guten Boden, das sind die,
welche das Wort mit rechtem und gutem Herzen gehört haben,
es bewahren und Frucht bringen in Geduld.
Predigt
Liebe Myconius-Gemeinde,liebe Mitchristinnen und Mitchristen aus der Pfarrei St. Karli
Das Gleichnis vom Sämann ist ein bekanntes und so schönes Gleichnis, eines meiner Lieblingsgleichnisse. Und weil es so schön ist, fällt gar nicht auf, dass wir es häufig recht moralisierend lesen, meditieren und auslegen. In der Tat, in dem Gleichnis scheint ein moralischer Zeigefinger zu stecken: Die und diese und jene machen es nicht gut; da kann der Same des Wortes Gottes nicht wachsen, weil er von den Vögeln gefressen wird, kein Wasser hat, vom Unkraut erstickt wird.
Das Gleichnis hat auch etwas Frustriertes; es geht eigentlich um das Scheitern des Wortes Gottes. Das Wort erreicht nicht, was es erreichen sollte; keimt nicht, wächst nicht, blüht nicht, bringt keine Frucht – ausser bei der letzten Sorte von Menschen, den Guten, ja, den Perfekten.
Jesus (oder die, die das Gleichnis weitererzählt und aufgeschrieben haben) sind also mit etwas nicht zufrieden. Es ist etwas nicht so, wie sie es erwarten, dass es sein sollte. Wie auch die Situation bei Jesaja: Der muss den Leuten versichern, dass das Wort Gottes wirkmächtig ist wie Schnee und Regen, gerade weil sie die Erfahrung machen, dass es offenbar überhaupt nichts bewirkt: Jerusalem wurde damals von den Assyrern erobert, die oberen Zehntausend der Jüdinnen und Juden ins Exil nach Babylon deportiert. Dort fragen sie sich jetzt, ob Gott denn überhaupt Macht hat über etwas oder ihre Religion einfach eine nette Geschichte ist.
Auch Jesus spürt offenbar, dass seine ZuhörerInnen den Eindruck haben, dass etwas nicht gut läuft mit diesem ersehnten Reich Gottes. Dabei: Äusserlich läuft es gerade recht gut. Die Leute strömen in Scharen herbei, alle zwölf Jünger sind da und noch dazu ganz viele Frauen, Jüngerinnen. Einige von ihnen haben sogar ihr Hab und Gut dieser jungen Bewegung um Jesus zur Verfügung gestellt. Die Leute haben ganz grosse Erwartungen. – Aber die erfüllen sich offenbar nicht so recht. Und Jesus reagiert darauf und „spricht in einem Gleichnis“.
Was will er nun mit diesem Gleichnis sagen? Das ist die Frage.
Eine Interpretation ist – und die gibt Jesus im Anschluss selbst sei-nen Jüngerinnen und Jüngern; oder vielleicht ist es vielmehr so, dass die sich dann an so eine Interpretation erinnern, als sie das weiter-erzählen und aufschreiben, weil sie ihnen am logischsten erscheint. Diese Interpretation ist die, dass Jesus hier erklärt, warum es bei den meisten Menschen nicht klappt mit dem Reich Gottes:
Bei den einen kommt der Teufel und nimmt gleich alles wieder weg, die anderen haben einfach zu wenig Durchhaltewillen, die dritten sind zu abgelenkt und anderweitig zugeschüttet vom Leben. Nur bei den Erwählten – die JüngerInnen selbst zählen sich wohl zu diesen – kann Gottes Botschaft Frucht bringen.
Diese Interpretation wird verständlich, wenn man die Erfahrungen der ersten ChristInnen bedenkt: Es wollten eben nicht alle Menschen von Jesus etwas wissen. Viele haben diese eigenartige Lehre abge-lehnt, haben sich gegen die Gemeinde gestellt. Es hat Konflikte und Streit gegeben, nicht selten wohl mitten durch Familien hindurch. Und manche scheinen auch einfach das Wesentliche nicht kapiert zu haben, so dass ihr Leben im Prinzip genauso weiterging wie vorher. Ist das Wort Gottes also nur bei einer Minderheit der Menschen wirkmächtig?
Vor dem Hintergrund kann man diese Interpretation also gut nachvollziehen. Aber trotzdem: ich finde, sie passt eigentlich nicht wirklich zu Jesus. Geht es Ihnen auch so? Jesus hat die Menschen nicht so abgeurteilt, sie nicht so in Kategorien eingeteilt. So: bei diesen bringt die Botschaft Gottes keine Frucht; nur bei den guten, wahren Gläubigen. Und darum will ich Ihnen vorschlagen, dass wir das Gleichnis von der ausgebrachten Saat anders interpretieren, anders lesen. Mehr inspiriert von der Haltung, die Jesus den Lilien im Feld gegenüber einnimmt:
Gott wirft den Samen, sein Wort, seine Botschaft, seine Liebe, ganz grosszügig aus:
Er wirft es auch auf den Weg, wo doch „nur“ die Vögel kommen und es auffressen! Schön, dass sie kommen und was zu Fressen haben! Sie haben auch ein Recht zu leben, und auch in ihnen wird ja der Same lebendig! Quicklebendig.
Dann gibt es da Felsen: Besondere Orte, die den Lebensraum abwechslungsreich machen. Jesus sagt es ja sogar: Das sind die Begeisterungsfähigen, Menschen, die gleich Feuer und Flamme sind für das Wort. Ich stelle mir da, im Bild, so einen warmen, sonnen-beschienen Felsen vor. Zwischen Grasmatten auf einer Alpe. Da, wo sich Eidechsen sonnen und Insekten sich tummeln. Vielleicht hat sich vom letzten Regen auch noch ein wenig Wasser in einer Ritze, in einer Mulde gesammelt. – Da würde ich als Saatkorn auch aufgehen, in dieser Wärme. Dann muss ich es natürlich mit meinen Wurzeln bis in die Grasmatte schaffen, um noch Wasser zu haben, wenn dann die Sonne höher steht. Und wenn nicht, dann gibt es bald für eine Gämse besonders gesunde Keimlinge zu fressen. Alles hat seinen Ort in der Natur. Alles darf sein.
Und zu den „Dornen“ sagen wir heute Mischkultur. Jesus hatte ein Auge dafür, dass Gottes Lebensraum nie für eine einzige Art, nie auf einen einzigen Zweck festgelegt ist. Drum hat er die Lilien des Feldes so geschätzt, die Blumen im Acker. Auch Disteln sind schöne Blumen, besonders ausgestattet für einen bestimmten Lebensraum. Sie vertragen kargen Boden und mehr Hitze als andere Pflanzen, geben mit ihren grossen Blüten Bienen und Hummeln Nahrung und beschatten den Untergrund, damit er nicht austrocknet und so viele andere Pflanzen erst wachsen können.
Im übertragenen Sinn heisst dies: Kein Ziel, keine Vergnügung und Ablenkung, kein Lebensprojekt ist grundsätzlich illegitim. Es kommt immer darauf an, von welcher Seite man es sieht. Und wie es sich verträgt mit der Fülle des Lebens und wie es zurechtkommt mit anderen Lebensentwürfen. Gottes Wort will vielfältig Frucht bringen! Dreissigfach, sechzigfach, ja hundertfach (so heisst es in der Parallelstelle bei Matthäus 13,8).
Am wenigsten dürfte dies allerdings ausgerechnet mit dem vierten, dem „guten“ Boden rigider Glaubens-Monokulturen gelingen. Aber damit haben wir Heutigen unseren moralischen Zeigefinger erhoben. Was ja nicht heisst, dass da nicht etwas dran ist...
Ich wünsche Ihnen vielfach fruchtbaren Boden in ihrer Quartierstrasse, in Ihrem Garten, in Ihrer Nachbarschaft, in Ihrer Familie, in Ihrem Leben.
Musik: P. Tschaikowski, Jugendalbum: Gesang der Lerche.
Wir bitten...
- um guten und vielgestaltigen Boden.
- dass wir erkennen, was uns mit unserem Lebenraum geschenkt ist.
- dass wir Menschen die grossen Zusammenhänge respektieren und nicht kurzfristigen Gewinn über das grosse Ganze stellen.
- dass wir unseren Sinn für Schönheit entwickeln und verfeinern.
- dass wir achtsam und aufnahmefreudig in unsere Welt schauen, und dass wir sie mit Feingefühl und mit Liebe für das Detail gestalten.
- dass wir unsere Beziehungen fruchtbringend gestalten, aufeinander zugehen, dem anderen Raum und Nahrung geben, Entfaltungsmöglichkeit, Anerkennung.
- dass wir unseren Sinn für Humor pflegen, miteinander lachen können und so Mut schöpfen auch bei schwierigen Problemen.
- dass wir Corona als Chance ergreifen, miteinander und mit unserer Mitwelt behutsam und rücksichtsvoll umzugehen, manche unserer überzogenen Bedürfnisse zurückzunehmen, um Leben zu fördern und zu erhalten, und den Blick für das Wesentliche zu schärfen.
- dass wir als Gemeinschaft hier im Quartier, wir als Myconiusverein, ein Ort bleiben und immer wieder neu werden, an dem Gottes Wort keimen, Wurzeln schlagen, wachsen und Frucht bringen kann, und dass dies auch weiterhin in der fruchtbringenden Gemeinschaft mit unseren katholischen Nachbarinnen und Nachbarn der Pfarrei St. Karli geschehen kann.
- um fruchtbaren Boden für alle, die uns vorausgegangen sind, du Lebender, in Deiner Ewigkeit.
Zum Dank
1. Herr, die Erde ist gesegnet von dem Wohltun deiner Hand; Güt und Milde hat geregnet; dein Geschenk bedeckt das Land. Auf den Hügeln, in den Gründen ist dein Segen ausgestreut; unser Warten ist gekrönet, unser Herz hast du erfreut.
2. Aller Augen sind erhoben, Herr auf dich zu jeder Stund, dass du Speise gibst von oben und versorgest jeden Mund. Und du öffnest deine Hände, dein Vermögen wird nicht matt; deine Hilfe, Gab und Spende machet alle froh und satt.
3. Du gedenkst in deiner Treue an dein Wort zu Noahs Zeit, dass dich nimmermehr gereue deiner Huld und Freundlichkeit. Und so lang die Erde stehet, über der dein Auge wacht, soll nicht enden Saat und Ernte, Frost und Hitze, Tag und Nacht.
6. Hilf, dass wir dies Gut der Erden treu verwalten immerfort. Alles soll geheiligt werden durch Gebet und Gottes Wort. Alles, was wir Gutes wirken, ist gesät in deinen Schoss, und du wirst die Ernte senden unaussprechlich reich und gross.
(RG 543; Christian Rudolf Heinrich Puchta, 1843)
Musik zum Abschluss: E. Grieg, Das Vöglein.
***
Der Segen Gottes begleite Euch, alle Menschen im Quartier und den Gemeindeverein Myconiushaus immerfort. Der Same Gottes mache Euch glücklich und lasse Euch Frucht und Freude bringen.
Ihnen und Ihren Lieben für alle Zukunft alles Gute!
17 Januar 2021
6. Feb. 2021: Gottesdienst im Myconiushaus
Vom Sämann und der Ökologie des Himmels
Herzliche Einladung zum Gottesdienst im Myconiushaus mit Pfarrer Maximilian Paulin und Christina Wagner am Flügel. In ökumenischer Gastfreundschaft mit der Pfarrei St. Karl (ohne Apéro).
Wann: Samstag, 6. Februar um 17:15 Uhr
Wo: Myconiushaus
Aufgrund der derzeit geltenden Verordnungen bezüglich der epidemiologischen
Lage ist das Platzangebot beschränkt. Anmelden können Sie sich unter
folgendem Link
https://www.reflu.ch/luzern-stadt/event/gottesdienste-andachten
oder per Tel. 041 361 01 18 (bitte Kontaktdaten auf Band sprechen).
Den Gottesdienst zum Nachlesen gibt es hier